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Freitag, 13. August 2021

Cancer Warrior : heisse Sohlen.

 Heiße Sohlen.

 


 


ღ ღ ღ


egal wie Du über Krebs sprichst.
Hauptsache DU tust es. Christin



ღ 


Arztbesuche.


“ Es sieht seltsam aus ” sagte er und verschrieb mir
Antibiotikum - Tabletten.

“ Wenn es weiterhin so bleibt kommen sie bitte wieder.”

Es blieb. Acht Wochen habe ich gewartet und gehofft. Als die Rötung und die Schwellung nicht besser wurde suchte ich die Frauenärztin auf. “ Das ist wahrscheinlich  Brustkrebs “ meinte sie. Ich schicke sie durch die Röhre, danach müssen sie in die Klinik.

Röhre war nicht schlimm und sie fanden wohl auch nichts, nur das literweise Trinken fand ich nicht so umwerfend.

Kurz darauf ging es in die Klinik. Die Chirurgin war aufmerksam und nett. Sie sah sich die Bescherung an und meinte operieren .” Es sieht nicht so aus als wenn beide Brüste befallen sind “ das sehe ich wenn ich operiere. Ich  muss ziehmlich verdattert drein gesehen haben. Sie hielt meine Hand. “ Ich muss sie da behalten, morgen früh gehts los.Wir werden den Krebs nicht weiter wachsen lassen…

Frau fühlt sich hilflos bei solchen Erörterungen. Morgen also. Nach Hause fahren den Klinikkoffer packen , der Familie Bescheid geben ging ja jetzt nicht, also anrufen und alles auf halb so schlimm  bei Fragen - ins nicht so wild abbiegen.-

ღ 

 

Arztbesuche.

Sie sollten in Kur gehen. Er schob seine Brille zurecht und sah mich streng an. *Kur ist ja recht und gut * denke ich aber kann ich da meinen Hund mitnehmen ? Dann gibts diese Coronazeit der ich mich nicht unbedingt aussetzen möchte. Also Nein. Vielleicht Später, im Moment nicht. Das ich 3 Wochen drauf diesen Brief bekam damit konnte ich zu diesem Zeitpunkt ja nicht rechnen.

Einladung zur Geburtstagsfeier und tagsdrauf dann eine Beerdigung. 9oo km Autobahn Richtung Süden .

21 Tage SPÄTER…

Heute Nacht gehts los – tagsüber ist es hier zum Fahren viel zu heiss . Gepackt hatte ich alles, ein wenig ausruhen noch

( die Beine hochlegen ) dann bin ich für die Autofahrt gerüstet. BaLu ist schon ganz aufgeregt , er hat mir eben seine Leine gebracht.. aber klar mein Knuddel , ich nehme dich doch mit.

 


 

ღღღ

 

 Zwei Tage nach der Op.


Die Schwestern haben mir die seltsamen weissen, super engen Kompressions - Strümpfe wieder ausgezogen. Ein wenig bewegen kann ich mich inzwischen wieder. Vorne rum bin ich nun komplett flach. Sie haben mir beide Brüste bei der OP abgenommen.

Bestimmt ist es so das Beste. Die Angst das es auf der anderen Seite mit Krebs plötzlich wieder los geht, ist mir so genommen.


ღ 

 


 

Drei Tage nach OP


Wieder Visite. Diesmal war meine Chirurgin mit dabei. “ Wir haben alle Lympfdrüsen entfernt die Befallen waren” sagte sie. “ Zum Glück waren sie nicht geplatzt - der Krebs scheint nicht weiter gewandert zu sein. 

Trotzdem bekommen Sie noch einen Port gesetzt in wenigen Tagen - dann kurz Pause danach Chemo und Bestrahlung.” Weg waren sie die Ärzte.

 Es ist in dieser Coronazeit viel los , ich verstehe das. Frau kommt sich jetzt vor wie in Watte eingepackt. Muss auf vieles achten damit die lange Narbe nicht aufbricht.

Ich werde, versprochen.



 ღ 



 

Einige Tage danach


Wieder in der Klinik. Gleiches Zimmer, Gesichter die kommen sind mir schon beim ersten Mal begegnet.

 Heute wird der Port gesetzt. Habe den Port im Arztzimmer betrachtet. Er ist mir nicht geheuer, das Empfinden ist ehrlich. Möchte ihn so schnell wie möglich  nach der Chemo entfernen lassen.

Habe darüber im Internet nachgelesen. Manche lassen ihn über sehr lange Zeit drinn.

 


 

 Ich nicht, ich will es nicht , ich will nicht … dann wirkt die Spritze vor der kommenden OP. Müde, sehr müde… komme ich zurück 

wird er gesetzt sein.


ღ 

 

 3 Wochen später. Es geht los. Die Chemo !


all Warriors have Scars.

Sie hatte dieses lächeln als sie sich auf die Entspannungs- Chemo- Liege setzte, dicht neben mir.
Ihre wallenden rotbraunen Haarlocken wurden nach vorne geschoben und nur ein kleiner Spalt lies ihre rosarot nackte Kopfhaut schimmern als sie sich die wärmende Winterkappe abstreifte.
“ Kunsthaar “ flüsterte sie mir zu und lächelte wieder. “ Vorgestern im Haarstudio geholt – die Auswahl war beeindruckend – die Beratung fachmännisch – und alles so super günstig. 

Drei Stunden dort, dann glücklich und stolz nach Hause zu meinem lieben Ehemann um ihm die erworbene Haarpracht stolz zu präsentieren.”
Er sah sich eine Romanzschnulze an, blickte kurz auf und sah mich mit staunendem Gesicht überrascht an und meinte dann 


“ wirklich Chic deine neue Brille „ ………


Die erste Chemo habe ich fast gut überstanden, ein wenig wie auf Wattewolken ist das Gehen und gelernt habe ich auch Einiges. Es gibt viele Frauen denen es ähnlich geht wie mir. Der Einstick in den Port schmerzt noch nach.

 Es wird  mit der Zeit wieder weg gehen. Zuhause hat mich mein Hund BaLu freudig begrüßt. Das nächste Mal und das ist schon bald, werde ich mir ein Pflaster aus der Apotheke holen. Dieses Pflaster betäubt die Einstichstelle und es schmerzt nach dem Einstich nicht mehr so sehr.

ღ 

Sie fallen die Haare
wie die Schneeflocken im Winter.

 

Kurvenkratzer – InfluEncer


Sie hatte dieses lächeln eines beginnenden Frühlingstages auf dem Gesicht als sie den Raum der Stille betrat die nur durch die grellen
Fiebstöne der Tropfgeräte unterbrochen wurden.

Auffallenden stolz, mutig , geballt ansteckend, fröhlich.
Dann riess sie sich mit einem Schwung und glänzenden Augen die Chemomütze vom Kopf.
“ Schaut mal “ lachte sie, lupfte ihre künstliche Perücke und zeigte uns allen stolz ihre ersten Millimeterkurzen Haare “ sie kommen wieder! “

Nun hatte niemand mehr von uns Chemopritschenbesuchern die Mützen auf.
Es lachten alle und wie aus einem Mund ertönte es ganz laut
* WIR sind KRIEGERINNEN …. *

ja denke ich
ja
KREBS – und Kurvenkratzer.



ღ 

 

Kurvenkratzer.

Jede folgende Chemobehandlung wurde für mich schwieriger zu überstehen und es stehen noch sehr viel Anwendungen vor mir.
Medikament die ich täglich nehmen muss vertrage ich nicht wirklich. Meine Haut wehrt sich mit allergischen Reaktionen, der Geschmackssinn ist weg , alles schmeckt fade und  gleich. 


Mir brennen die Fußsohlen über Nacht. Habe nun keine Fingernägel mehr, das öffnen von Hundedosen bringt mich zum verzweifeln.Mein armer BaLu.  

Alles nicht so toll.
Doch stehe ich das auch noch durch, nur nicht aufgeben.

ღ 

 


 

Nebenwirkungen :


Urticaria 

in wellen

über meiner haut
handteller großes brennen


es rennen quaddeln
suchen plätze zum verbleiben
ergießen sich,
brandflecke brennen


beißen sich durch
wie hiebe striemen
sichbar für stunden
erstauntes verschwinden,


gequältes wieder auftreten
es reizt die haut
juckt sich der schmerz
im kratzen brennen nesseln


im kopf ein hämmern
matt wirft die nacht
mich in den tag
fiebrig, blutrot


gewunden.

 

 

Zeitsprünge. 


„ Manchmal“ sagte sie  „ wundere ich mich das es mir erst jetzt auffällt „
sie hatte mitten in ihrem Gedankengang angefangen zu sprechen , „ heute ist alles anders „
dann schob sie ihren Rock etwas nach unten, legte sich das schönste lächeln in ihr lebenserfahrene Gesicht und sah mich an. 


“ alles „ 


Die schnelle der fliehenden Tage zwischen den Geburtsjahren der Kinder die rasende Zeit dazwischen.
oder Zuhause, der liegengebliebene unbeachtete Dreck am Herd, auf den Schränken und Türen den ich erst jetzt wirklich sehe. So bin ich zu einem kleinen Reinigungswirbel geworden den ich manchmal nicht wirklich begreife. 


Sie erhob sich aus dem Ruhesessel. „Ich verstehe vieles nicht mehr. auch das hier nicht “ und sie sieht auf den Infusionsständer


“ das auch nicht.“


Der Schatten an der Wand verschwand.“ 

„Sie sind eingeschlafen, ihr Tropf läuft noch 15 Minuten möchten sie noch einen Tee ? “ Der Mundschutzstoff bewegt sich nicht mehr.
Die Schritte der Schwester entfernen sich. “ 15 Minuten “ denke ich
„können lang sein “ 


an der Deckenlampe hängt ein Spinnenfaden, ob ich es melden soll ?


Aber nein


hier gibt es Doch bestimmt einen Reinigungsdienst…

ღ 


 


nun ist so weit 


Er hatte es Prophezeit der Herr im weissen Kittel. Nun ist es so weit. 


Die Kniegelenke streiken. Das Laufen wird zur Qual. Was tun ? Mehrfach über Nacht wegen Schmerzen wach geworden und über das rote Flaschenchemokramszeug nachgedacht.
Mit den Fingergelenken komme ich inzwischen fast klar, doch Kniee ??? 


Da fiel mir etwas ein.. Bin doch als Kind soooooooooooo gerne Rollschuh gelaufen, Schlittschuhe auch … warum besorge ich mir nicht Inliner und versuche mich darauf… 


Gedacht getan….. sie sind nun da – den Knie und Ellbogenschutz ran und dann wird erst einmal in der Wohnung gefahren. Mindestens eine halbe Stunde – da wir Winter hier haben muss ich mich mit den weissen Begebenheiten draussen abfinden. 


Mein Hund BaLu findet die neue Fortbewegung cool…ich auch. 





ღ 



 

Man kann jammern oder die Zähne zusammen beißen. Das Letztere ist besser, sage ich mir. 

Gottlob widerspricht mir keiner. 

Diese Zaubertabletten die ich täglich einwerfen soll vertrage ich überhaupt nicht. Meine Haut fängt an sich zu beschweren.Was macht man da am Besten. Absetzen ob mit Arzt oder ohne, sie tun mir garnicht gut, also weg damit. Neue Andere hole ich mir in der Coronazeit nicht , ist mir zu gefährlich. Ein Telefonat an die Chemoärztin reicht mir, das mache ich Morgen. 


Mit den Inliner fahren klappt wunderbar. In der Wohnung fahren ist nur ein wenig laut. Ich freue mich schon auf schöne Tage, dann gehts raus. 


Heute habe ich mir Gedanken gemacht ob ich ( vorne doch flach wie ein Bügelbrett ) noch weiblich oder eher nun ein ES bin. Stören tut es mich nicht , brauche keine Männerblicke, nur die Probleme mit den Badesachen nerven mich ..

Trage jetzt weite Pullis da fällt es nicht so auf…Auch Kleider in A Line funktionieren… na ja fast.


Irgend- eine Lösung gibts immer .....


Christin 

ღ 




Da gab es die schwere Glastüre die sich sonst nur mit dagegenlehnen öffnen lies.
Sie stand nun sperrangelweit offen und verschluckte Berührungslos  ihre Besucher , stoppte vor einem schreienden Warnschild * bitte Hände desinfizieren  vor Eintritt * und schickte den Besucher mit gezeichnetem Zeigefinger an den eifrigen Arzthelferinnen vorbei. 


* Bitte gleich durch in den Behandlungsraum * Stimme von rechts oben, an einer mit Mundschutz geschützen Patientin vorbei bis in den Ruheraum . 


Hier zittert die Sorge vor Ansteckung, ballt sich die Angst um den grellpfeifenden Piepston der durchgelaufenen Infusion . Bis die nächste ChemoPulle angehängt wird und das Flüstern der Blassgestalten eine Idee lauter wird 


angstgewürgt das Wort * Corona Virus * fliegt von dort zu mir und ich halte die Luft an – fünf mal nur noch – 

fünf mal 


dann hab ich diese Chemozeit  geschafft und die Infektionszeit mit dem Virus werde ich auch schaffen.

ღ 

 

 


 

 Sie trug diesen stolz einer heldin mit sich als sie sich auf die entspannungs- chemo- liege setzte dicht neben mir. 


Ihre wallenden rotbraunen haarlocken wurden nach vorne geschoben und nur ein kleiner spalt lies ihre rosarot nackte kopfhaut schimmern als sie sich die wärmende winterkappe abstreifte. 


“ kunsthaar “ flüsterte sie mir zu und lächelte wieder. “ vorgestern im haarstudio geholt– die auswahl war beeindruckend – die beratung fachmännisch – und alles so super günstig.“ 

“ drei stunden dort, dann glücklich nach hause zu meinem lieben ehemann um ihm die erworbene haarpracht stolz zu präsentieren. 


er sah sich einen spielfilm an , blickte kurz auf und sah mich mit staunendem gesicht überrascht an und meinte dann 


“ wirklich chic deine neue brille „ ………© Chr.v.M.

 


 


ღ 


 

Bestrahlungszeiten. 


Da war dieser graue Gang der beim Durchlaufen wie von Geisterhand plötzlich steril blütenweiss wurde und das surrende Geräusch eines Roboters der mit blechernder klirrender Stimme – aus dem All – die Warnung ab gab :


“ Achtung, Achtung automatische Warentransporte .”


mit rechtem Aauge grell blinkend – dicht an den Besuchern vorbei , keine Hand hätte da noch reingepasst. Wer kann so schnell von links nach rechts hüpfen. Dann ist er mir nah.

Ich hechte in den Seitengang und weg ist er. Die Theke an dem keine Getränke ausgegeben werden, nur Termine zur Nachbehandlung , Rezepte , neue Verordnungen neue Anweisungen, weitere Termine.

Ich lege den Behandlungsnachweis ab und suche den Wartebereich, immer den automatischen Robo-Typ im Auge der wieder gefährlich nahe kommt.

Dann werde ich aufgerufen. Umkleide, frei machen, Behandlungsbereit für die Grillkammer , die Pritsche steht schon bereit . Darüber schweben komplizierte blecherne Computergesteuerte Ungeheuer. Wie Ufos umkreisen sie mich.

 


 


Ob sie Gedanken auch lesen können ? Lieber drei Chemos nacheinander als den Dingern auf auf Gedeih und Verderb ausgesetzt zu sein.


Dann ein stoppen. Surren und summen und durchlöchern, ich denke an gegrillte knusprige Hühnchen. kann den Duft riechen, sie braten mich.

Abends werde ich wieder Schmerzen haben. Genau dort wo ich jetzt nicht kratzen darf, trotz des juckens und beissens der Strahlen.

* Erst abends * denke ich * und dann die Salben auftragen .*

Über mir kommen die Dinger bedenklich näher. Dann ist Ruhe als wäre nie was gewesen.


*Fertig* rufen die Schwestern im Chor.
Raus, entlassen bis Morgen, dann wieder das gleiche Spiel.


“ ich traue Elektronik nicht, egal was die Dinger kosten” denke ich. wie oft werden die auf Tauglichkeit kontrolliert ?

Die Fenster im Gang sind immer noch blau. Hinter mir dröhnt der Transporter

 “ Achtung - Achtung ” 


Ich springe in den Aufzug und fahre nach Oben in den strahlenfreien Bereich. Würde jetzt das Neonlicht ausfallen sähe man mir das Sternleuchten an. 


Hat irgend jemand schon einmal einen Stern mit Augenbrauen, Wimpern und Haaren gesehen ? Ich nicht. 


Morgen wieder und wieder und wieder….

ღ 



die Wandlung. 


Wie es mir geht. Das lächelnde Gesicht ist fragend . 


Ich friere nicht mehr. Die Haare wachsen wieder. Farblich stark verändert aus kupfer wurde strahlendes weiß. 

Wimpern und Augenbrauen sind wieder da.


Mein Maskengesicht wird menschlich. Das Handtuch vor dem zugehängtem Spiegel ist abgenommen. Wie beide Brüste. Nun bin ich flach. Veränderungen die mich nicht stören.


Es passen Herrenhemden, alles was an weiblich erinnert ( BH Bikinioberteil ec ) habe ich in den Müll geworfen.


Durch das viele Tippen auf der Tastur meines Laptops klappts auch mit den Fingern.
Chemotage bewirken einiges. Geblieben ist mir nur das glühen der Fusssohlen. 

Also laufe ich jetzt auf heissen Kohlen und Nachts dann mit Kühlbeutel durch meine Träume.


Mit dem Essen nur ists so eine Sache. Kleinigkeiten mit dem Blick auf die Waage. Nicht zu  schnell zu viel abnehmen , nur nicht zu viel.

Nach den vielen Bestrahlungen hatte sich die Haut empört. Hals und Rücken machen immer noch Probleme, Salben, Pudern, Cremen. Es hätte mich schlimmer treffen können denke ich.

 Ich lebe noch. 


Also antworte ich auf die Frage wie es mir geht mit einen strahlenden Gesicht : 


GUT.

ღ 



morgengrüsse. 

 durch jalousienspalten
scheiteln sich flugpunkte
schlupflöcher des morgenlichts

bis sie
auf meiner bettdecke landen
griffbereit sanft

zum gruss.© Chr.v.M.

 ღ 



4 V 19 MEINE STATIONSTAGE

grün kreischt die türe
über spiegelblanke linoleumböden schieben sie vereinsamt das gähnendleer verknautschte bett . nur das klackern des galgens schwebt noch über den landeplatz für fliegen.

gewürgt der tot mit gummihandschuhen und weißem lächeln

tränenstarre in den augen des stationarztes. zwischen desinfektion und putzmittel der süßer duft von erkalteten leben

so stehe ich an den haltestollen eines neuen orangefarbenen tages und lasse mich küssen.
stationswände zum anlehnen und zum betrachten des V an der tür


seht euch bloß dieses zeichen an wie es balanciert auf einem bein und oben auseinanderklafft. ich werde es abschaffen.


ja und den tot.
© Chr.v.M. 

 


 

2 mal geimpft und mächtig stolz.

Nebenwirkungen : na Klar, die steh ich auch durch

eben diesen link gelesen : https://www.n-tv.de/wissen/Corona-Impfung-bei-einigen-nicht-wirksam-article22608699.html?utm_source=pocket-newtab-global-de-DE

ach je…als Krebserkrankte nun vorgewarnt... ich passe aber dolle auf ….versprochen.© Chr.v.M.

 


Veränderungen.

 

Die Nachwirkungen von den Bestrahlungen sind heftig.

Das Atmen beim Liegen fällt mir sehr schwer. Also sitze ich beim Schlafen im Bett. 

Die Stimme ist jetzt komplett weg. Ich lerne unter anderem alles auf zu schreiben und es gibt ja noch Zeichensprache...kann nur nicht Jeder..

Das Schlucken von Speisen( sind sie nicht butterweich,) klappt nicht mehr. Babykost ? Ich passiere mir jetzt alles.

Bei Untersuchungen haben die weissen Götter nichts gefunden . Dachte ich mir aber. Es spuckt der Eine dem Anderen ja nicht ins Nest.

Doch weiss ich wie diese neue Form der Nebenwirkungen heisst.. Hab lang genug in dieser Branche gearbeitet...

der Besuch zu einem Neurologen (wie netter weise Empfohlen ) schiebe ich mal ganz weit weg.. Mit diesen derben Nebenwirkungen kann ich auch umgehen..ich schaffe das...

und etwas GUTES hatten diese Untersuchungen : Sie haben so sagten Sie keinen weiteren Krebs bei mir gefunden

;-)

 



 

 


 

 Es schlingen Blätter sich um den Tag
Verfangen eingehängt zwischen den Herbstästen.
Im sanften schaukeln fallen die Genesungswünsche
in das Braunwerk.

Umwickelt mit bangen Stunden voll ängstlicher Sehnsuchtsminuten.
Empfindsam weiden meine Augen.
Ruhen auf samtweichem OP Blattgrün .
 
Blutrot sonnendurchdrungen wie mein sinkender abend
Im letzen blinken erkennbar
 
Bitte nicht eintreten :
wieder im OP bereich !
 
© Chr.v.M.



 

Guten Tag Furcht !

 er hatte mich überholt der Tag
 
morgens schon und zog mich hinter sich her.
an fensterbänken vorbei, steril weiß in weiß gefließt,
durch lange neonbeuchtete gänge .

op geruch vermischt mit meinem angstschweiß,
glasfronten zum besseren furchtsam sein.
kalt bedrohliche einblicke in türkisblau nüchterndes treiben.

medikamentös gehemmte panik in mir.
guten tag frau furcht immer noch nicht müde ?
 
und dann das erholsame lächeln der op schwester hinter
vorhanghaube
 
“ wird schon wieder “
 

 
© Chr.v.M.

 

 


Wenn sie in weißen Kitteln kommen
 fragende Blicke 
auf mich werfen.
 
 Wenn sie zusammen stehen
 sich beraten
 in einer Sprache die ich nicht verstehe
 
dann
dann fühle ich
mich klein und hilflos
 
und die Angst
deckt mich
 
zu..
 
© Chr.v.M.

 

 

 


Du sollst nicht fluchen !

 

VERDAMMT !
 
mit langen dünnen
beinen haarlos
steht er vor mir. 
 
 
„ob ich angst hätte“
 fragte er.
 
*angst vor tot *
 
 wie schreibt man das?
 
 © Chr.v.M.

 ღ

 


Fürchte dich nicht !

Es war ein knall zu hören

unerwartet laut
überraschend heftig.
 
der schlag ins gesicht warf mich vor
dann zurück
ein tätscheln nur zum wachwerden ?
 
und dann das schlagende klopfen meines herzens
und das rauschen des blutes in meinem ohr.
 
die augen lassen sich nicht öffnen, körperloses nicht da sein.
im aufwachen einschlafen
und den schmerz mitnehmen
türkisblaues gesicht
 
* fürchte dich nicht ! *
 
© Chr.v.M.
 
heute über das gestern nachgedacht
überlege ich :
 
es  sollte sich niemand  aufgeben
wieviel kraft es auch kostet ..
 
niemals !
 
leise Christin
 

 ღ

 

ein Jahr danach... 

immer wieder werde ich gefragt wie es mir geht....

ich denke besser wie all den anderen Frauen. Sicher,  einiges ist nach der heftigen Chemo und der Dauerbestrahlung nicht mehr so wie früher.

meine Stimme ist leise und eher krächsend , woran das liegt weiss ich nicht , ich lerne für mich zur vorsicht Gebärdensprache da das Sprechen  von mal zu mal schlechter wird.

das Schlucken von Speise geht nur wenn die Mahlzeit püriert wurde , Babykostgläser sind super. sehr weiche Nudeln funktionieren auch und Kartoffelbrei  mit Soße klappt

nachts schwere atemprobleme - Durch das Einnehmen der täglichen Tabletten macht mein Verdauungsorgan Schwierigkeiten... hab früher ja nie Tabletten genommen...

ich inhaliere dann immer zur Vorsicht. bis ich wieder leichter Luft holen kann. So ist meine Nachtruhe laufend im 2-3 Stundentakt unterbrochen , richtig schlafen kann ich nicht mehr. Wird das Atmen zu schwer dann setze ich mich für eine halbe Stunde in den Garten, meist zur Nachtzeit . Die Luft ist zwar kalt - aber feucht - und hilft mir...

ich denke es geht mir trotzdem gut - ich lebe ja noch.

Christin 

 

Entkommen :

man kann nie genug wissen ,
man kann nie genug bekommen,
kann sich auch nicht satt sehen:
 
die gier nach leben.. 
 
sie bestimmt unser streben,
man wird sie vermissen, 
hat man sie vernommen:
 
signale, am ende vom leben!
 
doch danke ich sehr,
noch einmal entkommen.
nun um so mehr..
 
© Chr.v.M.
 
 

 


 

eine Woche Klinikaufenthalt 

der Krebs ist weg - ich habe es geschafft.

Rückenmarksflüssigkeit abgepumpt  , durch die Röhre geschoben - nichts

 

Nun von der HNO Klinik  in die Neurochirugie

 

mir macht das Sprechen plötzlich riesige Probleme, das Schlucken auch, und die Atmung stimmt auch nicht mehr.

einige Prüfungen am Tag haben ergeben ich habe nun A L S

Op : Magensonde wenns noch schlimmer kommt. Sauerstoffgerät für die Atmung.


nun wieder Zuhause.

 

Ich werde das sprechen neu erlernen müssen 

zur Zeit übe ich Gebärdensprache für mich zur Vorsicht.

Die Lebenserwartung liegt um die  3 Jahre  wenige schaffen mehr.

Ich werde mich bemühen und auf keinen Fall aufgeben.

 

Christin von Margenburg

 


 

“ WAS „

nachfragen lernen
damit das

“ wie – so „

in mir klingt 

hängen bleibt

und mich
über das

“ warum „

weiter bringt.

© Chr.v.M.



 



 



 


 


 




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