Dieses Blog durchsuchen

Montag, 13. September 2021

Samtpfötchen + Hundetrüffel

 

des Schreibens Schwere..

 

 
 
 
Merkel hat nichts besseres zu tun als zu fressen und sich bei Spaziergängen durch den  größten Schneehaufen zu buddeln. Ihr Bäuchlein ist noch nackt  und nach solchen Aktionen immer naß und eiskalt. Pilgrim ist da nicht besser. Soll noch jemand behaupten Katzen lieben Wasser in flüssiger Form und gefroren nicht..stimmt bei meinen Zweien  .. überhaupt nicht.
 
Also ziehe ich den beiden Rackern nun die Mäntelchen über wenn wir raus gehen. Kommen wir durchgezittert zurück reinige ich erst vorsichtig die Pfötchen von Schnee und Salz und ziehe die Mäntelchen wieder aus.
 
Der erste Weg von Beiden ist dann ..ab in die Küche..futtern 
nach Möglichkeit gemeinsam aus einem Napf. Heute jedoch war alles anderst.
 
 
Unterwegs fiel mir schon auf wie langsam und vorsichtig Merkel lief
und sich immer wieder nach Pilgrim umsah , selbst die Schneetollerei fand nicht statt , ein kurz Spaziergang war die Folge  und schneller als ich dachte waren wir zurück.
Pilgrim schien erschöpft und schwach und Merkels erster Weg in die Küche fiel aus.
 
Es war alles seltsam. Ich wunderte  mich .
 
Vorsichtig trocknete ich Beide ab und brachte sie ins warme Büro .  Pilgrim fing an sich zu drehen
im Kreis
wieder und wieder kippte plötzlich auf die Seite ..
 
Merkel jaulte ich habe sie noch nie so gehört .
Pilgrim war Tod sie war einfach gegangen..  © Chr.v.M.
 
 

 
Er kommt bestimmt wieder .
 
 
Frauchen saß im Dunkeln. 
Sie hatte eine Kerze auf den Fenstersims gestellt, dort wo Pilgrim  seinen Stammplatz hatte. 
 
Ich hatte mich dicht an ihre Füße geschmiegt , doch sie bemerkte mich nicht. Also bin ich nach draußen geschlichen , ganz leise und habe meinen Freund  in allen Zimmern gesucht. Aber er war nirgends zu finden. Dann hatte ich die Idee !
Küche !! Dort war er doch immer 
und hat heimlich an meinem Futter genascht.  Doch nichts,   alles war unberührt. 
 
Wie froh wäre ich gewesen  wenigens einen Hundehappen angeknabbert vorzufinden , ich hätte auch nicht geschimpft.
Ich werde so lange nichts mehr hier aus unseren Napf fressen bis ich  zerbröselte Brokken darin finde .
 
Im Büro drüben weint Frauchen. 
Als ich wieder rüber tapse streichelt sie mich endlich und ich lecke ihr die salzigen Tränen von der Nase.
“ Pilgrim ist nun bei Ihrem Vater “ sagt sie nur. Ihre Finger bleiben an  einem Haarknoten hinter meinem rechten Ohr hängen, 
 
“ ich muss mich besser um dich kümmern „
 
Was das auch wieder heißt. Klar, ich weiß schon, Unfreiheiten und Bürstenattacken . Verdammt wo ist Pilgrim soll sie ihm doch bürsten...
Morgen wird er wieder da sein. Ich weiß es ..hundert Prozent , hier mit mir ist es bestimmt toller und spannender als bei ihrem Vater.
 
Wir werden durch den Schnee töbern , ich werde ihren Schwanz fangen, ich werde nicht bellen wenn sie mir einen Kratzer
auf meine Trüffelnase versetzt, wir werden gemeinsam das Futter teilen was unser Dosenöffner immer für uns hinstellt, wir werden uns den Platz an Frauchens Fußende teilen, wir werden , so wird es sein. morgen dann…
 
Frauchen geht ins Bett. 
 
Heute schlafe ich in meinem Körbchen , vielleicht kommt sie ja noch , 
dann kann ich meinen Freund  gleich begrüßen..traurig sehr traurig    eure MERKEL  
 
 
© Chr.v.M.
 
 

meine Laufworte

 


verschwiegenene orte

feucht die warme luft im treibhaus durch das üppige blattgewirr der pflanzen fällt das licht dämmrig gold auf empfindliche rosenstöcke 

legt sich schweratmend auf verwelkte akazienblüten die sich hinter der morschen moosbank zu einer schneewittchenwand verdichtet hatten und dort hängen die letzten lilablauen mimosen wie fallende sternchen an den dienernden stengeln ewig sportlich biegsam 

nur hier schmiegt sich der hibiskus in zarten pastellcreme zwischen kamelien und samtiggrünem efeu in verschwenderischer fülle dicht an die feuchte glaswand bis zum nächsten sommer nur hier um die duftenden träume wieder einzufangen 

es ist mein platz zum verweilen zum ruhen um gedanken zu fassen sich sammeln dürfen mein verschwiegener ort 

während draußen der wind an den bäumen reißt um die allerletzten bunten blätter an das glasparadies zu kleben

© Chr.v.M.


 

 

Karten - Küsse

 


Samtpfötchen + Hundetrüffel

 


Er fällt,  leise doch unaufhörlich . Der Winter hat uns hier fest umarmt. 
 
Merkel und Pilgrim schlafen noch tief und fest zusammen in ihrem nun gemeinsamen Hundekatzenbaum. Ich war schon am Schneeschippen und bin gespannt wie ein Flitzbogen was meine zwei Schlafmützen zu der weißen Pracht meinen. Es ist für Beide das erste Mal .
 
Beim abklopfen meiner Winterstiefel purzeln kleine Schneehäufchen auf den Schuhabstreifer. Der frische Kaffee duftet wartend bereits in der Wohnküche und drüben im Büro höre ich getapse von 8 Pfoten . Vier laute, 4 leise .
 
“ Hallo ihr zwei Racker  !  
Den Kaffee noch und dann raus an die frische Luft mit Euch ! „
 
Merkel gähnt laut und herzhaft und Pilgrim dehnt sich bis sie lang wie ein Badehandtuch ist.
 
Nach diesen Morgenstreck-traingseinheiten  und meinen Kaffeeeinleerritual kleben sie mir zwischen den Füßen bis ich endlich ( fast gezwungen ) nach der Laufleine greife .
 
Raus , nix wie raus ! Pilgrim muß wohl schon etwas geahnt haben. Sie tappt als erste in die kleinen Häufchen in weißglasig die sich auf der  Matte noch nicht verflüchtigt haben , hebt empört die rechte dann die linke Pfote, laut miauend , nach oben. 
 
Merkel dreht sich kurz um, läßt ein gekünsteltes bellen los, klingt wie beleidigt , und dann … die Tür ist noch nicht mal richtig auf, drängt sie stürmisch nach draußen ,Pilgrim hechtet hinterher . Ich erwische grade mal so meine quitschgelbe  Bommelmütze, raus in die weiße Pracht .
 
Merkel hat die Nase tiefe in den Schnee gegraben und schiebt ihn vor sich her. Zwischendurch hängt die Zunge wie ein Sandschäufelchen  und stapelt Schnee für den noch leeren Hundemagen. Ich erkläre ausdrücklich und mit Zeigefinger das dies“ pfui “ sei , sie versteht nur Bahnhof.
 
Hinter mir klagt der Kater über Schneeballfüßchen. Na ja, ich erbarme mich und trage ihn. Merkel findet das ungehörig und will nun auch. Ein toller Gassilaufversuch. Also umkehren und wieder zurück mit beiden Tieren unter dem Arm.
 
Das geht so lange gut bis Nachbarshund  um die Ecke kommt.

Er ist etwas älter , etwas viel größer und etwas viel stürmischer , als meine unter dem Arm eingeklemmten ,vor Kälte bibbenden Zwei . Und hast du nicht gesehen springt er mich an, schlabbert mir  über das gesamte Gesicht , der Kater wirft sich empört nach vorn, kratzt ihm  den schwarzen Trüffel , das er zu jaulen anfängt und Merkel in sein Wehgeschrei laut heulend miteinfällt.
 

Mich haut es nach hinten und ich lande mit dem Popo in den großen Schneehaufen den ich vorher hier noch hingeschippt hatte. Das war dann unser erster Winterspaziergang ..

ein liebes Hallo an Herrn Winter ; )         © Chr.v.M.

 

 Eigentlich und so...

 



 
Eigentlich warnt man vor, eigentlich , aber so ist Frauchen, man kann sich auf nichts mehr verlassen !
 
Ich will ja nicht klagen aber diese Schneeklumpen an den Pfoten die immer größer und schwerer werden und diese lausige Kälte ! 
 
Unser morgentliche Spaziergang endete in einem Fiasko ! Na für Frauchen -nicht für mich –
und ich darf heute Nachmittag nochmals raus und schlittern oder  Eis lutschen
auch wenn Frauchen das nicht so toll findet , doch im Sommer macht sie das ja auch !
 
Pilgrim, mein Freund leckt sich immer noch das Fell und Frauchen klopft sich im Flur den Schnee aus den Mantel.
Jetzt gibts erst mal was zum Futtern und vom Fenster aus können wir zwei die Schneeflocken zählen .
 
Frauchen hat uns trockengerubbelt und lieb gestreichelt, als Entschädigung und dann versprach sie Pilgrim und mir Wintermäntel zu stricken. Die sollen meinen noch fast nackten Bauch warm halten. Ist sie nicht Klasse ? !!!  
 
 So jetzt muß ich aber , sofort ab in die Küche, mein Dosenöffner ist schon dort und ich höre den Futternapf nach mir rufen. 
Wo ist eigentlich Pilgrim ? 
 
HILFE die frißt mir alles weg ………..
 
© Chr.v.M.
 
 

Etwas rotblau –  Warmes !
 
Da sitzt sie nun . Mein geliebtes Frauchen und strickt einmal blau und einmal rot . Für uns  Mäntel meiner wird “ blau wie die Treue “ sagt Frauchen , klar sie meint mich und ich bin stolz wie hundert  Pudel. 
 
Dabei ist rot meine Lieblingsfarbe rot wie blutiges Fleich , rot wie Wurst , rot wie Frauchens Haare jawohl  und meine. Das soll uns schützen das Ding dann , vor der Kälte. 
 
Eigentlich gesponnen – ich darfs nur nicht laut sagen. Schließlich habe ich doch Fell und Pilgrim auch. Aber Frauchen meinte sie trägt ja auch eine Bommelmütze wenn es kalt ist und es schneit. Ich beobachte aus der 3 Etage heraus zwischen  Busch und Schiller , sie sollte mal wieder staubwischen im Bücherregal.
Unten spielt Pilgrim heimlich mit dem blauen Knäul , mit meinem 
 
na warte wenn ich runter komme. Erst muß ich die Hähnchenknochen , die ich hier versteckt habe 
zwischen den Seiten , noch futtern
 
aber dann, dann blüht ihm was !
 
Pfote drauf, Katzen sind doooooooooof ! 




© Chr.v.M.