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Freitag, 17. September 2021

der Reibeisenritter

Zweisamkeiten.

Hinter der nächsten langen  Kurve standen Bäume dicht an dicht. Vögel zwitscherten in den Ästen . Hier fiel die Sonne schmal auf eine lange Fahrradreihe und gegenüber sangen Schulkinder .Weit war das Fenster offen und er konnte Haarschöpfe sehen in braun und schwarz und rot und lachen war zu hören. Schule muß schön sein, dachte er sich und fasste die Tüte mit dem Brot noch fester an. 

Frau Blume wird hier nicht wohnen und ihr Fahrrad sah er auch nicht , schade flüsterte er und lief in großen Schritten weiter bis er plötzlich vor einem kleinen Garten stand. Dort zwischen den Blumenreihen spitzten rote Zipfelmützen aus dem Grün.

 


 
Kleine Gartenzwerge  mit Pausbäckchen. Er stand  staunend mit offenem Mund. Dann fasste er sich ein mutiges Herz und er rief den niedlichen Gnomen und Zwergen zu : “ Hallo ihr Herren , weiß einer von Euch wo Frau Blume wohnt ? “ 

„Na hier“ tönte eine Frauenstimme von oben und sie strahlte“ Na wer bist denn Du ? “
Der kleine Reibeisenritter bekam vor Schreck einen Schluckauf und fiel vornüber auf die Nase , direkt auf die Tüte mit den Brötchen.

“ Ich bin , ich wollte , ich habe “
„Oh“ sagte Frau Blume  „. Hast du dir weh getan ? Entschuldige, ich wollte dir keine Angst einjagen , komm “ sie half ihm auf “ gehen wir ins Haus ich hole ein Pflaster, du hast dich verletzt. Schau mal du blutest am Knie.“


“ Sie haben Ihre Brottüte bei der Bäckerei vergessen “ antwortete der Reibeisenritter  „die wollte ich Ihnen bringen“ .
„Das ist aber lieb von Dir“  Frau Blume lächelte  “ ich vergesse in letzter Zeit so viel , was sagtest du , wie heißt du ? Aber komm jetzt erst einmal ins Haus “ und sie fasste nach seinen  Hände  . Gemeinsam betraten sie den großen Wintergarten  in dem so viele bunte Blumentöpfe standen das der kleine Reibeisenritter staunte .


“ Setz dich doch dort hin “ ich hole dir etwas zum Trinken und und … “ Pflaster“  sagte der kleine Ritter,“ ich glaube es war Pflaster „.
“ Na klar“ Frau Blume verschwand durch die weit offen stehende Verandatür ins Haus. Jetzt hatte er Zeit sich ein wenig um zusehen. Über ihm schwebte  ein Windspiel  und sanfte Klänge erfüllten den sonnenwarmen Raum. “ Wie schön es hier ist “  sagte er laut zu sich . Da kam schon Frau Blume mit einem Glas Milch und dem Verbandsmaterial. “ Zeig mir mal deinen Fuß „.

Packte den Koffer und leerte den Inhalt auf den Tisch.

„Oh ! Da ist er ja der Haustürschlüssel, ich muß ihn das letzte Mal versehentlich hier mit eingepackt haben, na so was . Ich suche ihn schon so lange, du scheinst mir Glück zu bringen kleiner Mann.“ 

Das Pflaster war gleich draufgeklebt.

„Tut es noch weh ? „fragte sie ihn und hättest du nicht Lust mit mir zu Frühstücken , weißt du zu Zweit schmeckt es doch viel besser “ . Schnell war der Tisch gedeckt. Da saßen sie nun zusammen und ließen es sich schmecken.

 


 

bis ja - bis … aber das kleine Lucy erzähle ich dir Morgen.

© Chr.v.M.

 

der Reibeisenritter

 Kohldampf auf dem Weg zur Schule...

 

 

Irgendwann ging ihm die Luft aus. 


Er hatte die Füße in die Hände genommen , sich nicht umgesehen und war gespurtet. An stehenden Autos vorbei, zwischen zwei Mülleimern durch, auf die andere Seite der schmalen Strasse . Bis vor ein großes Schaufenster in dem Backwaren ausgestellt waren . Körbe mit Brötchen, Bretzeln  und anderen feinen Dingen und zum ersten Mal verspürte er bei diesem Duft der aus der Türe des Ladens entwich , einen riesigen Hunger. 

In sein Magen rumpelte es wie Donnergrollen und er hatte Angst man würde vielleicht etwas hören . Also hielt er sich die Ohren zu, doch es wurde nicht besser. Da ging die Türe des Bäckerladens auf und eine ältere Frau trat heraus, mit einer großen Tasche in der Hand aus der ein weiße Tüte blitzte. Nochmals öffnete sich die Türe , die Verkäuferin sah heraus  ” Hallo Frau Blume sie haben ihren Geldbeutel vergessen ” .

Frau Blume stellte die Tasche mit der großen Tüte ab und drehte sich zu der freundlichen Dame in der Türe um. ” Ich vergesse in letzter Zeit so viel , erst gestern habe ich … und sie erzählte und erzählte.. und steckte sich den Geldbeutel dabei in die Manteltasche.  Der kleine Reibeisenritter wunderte sich über diesen nicht enden wollenden Wortschwall , dachte schon er hört garnicht mehr auf, bis sich die Dame das Fahrrad griff . Die Bäckereiverkäuferin war wieder in den Laden verschwunden und die ältere Dame Blume fuhr ohne sich noch einmal zu bücken oder sich umzudrehen fort. Der Reibeisenritter stand immer noch dort und … die Tasche .. auch. 

Sie hat  die Tasche einfach stehen gelassen , vielleicht, vielleicht ja  für Ihn ? Er überlegte , 



auf der anderen Strassenseite lief ein großer schwarzer Hund und hob an der Ecke sein Bein. Der Schwarze sah zu ihm hinüber . 

Da mußte der Reibeisenritter nicht lange überlegen. 

 
Bevor der Hund  zu ihm kam und die Brotwaren entdeckte und ihn vielleicht , schnappte er sich die Tasche huckepack und setzte seinen Marsch Richtung Schule fort.

© Chr.v.M.

Schwarzer Schnee

 

und dann fass` ich wieder Hoffnung 



wir haben adventzeit , scheiße  ... ja..      



sie trat wütend mit dem fuß gegen den setzkasten und kehrte mir den rücken zu. 

Ihre schwarzrot gestreifte jacke warf falten,    


“ viel zu groß „ dachte ich.   

Die schwarzen fettigen locken kringelten sich um den schalkragen.

“ du ..ich habe pfannkuchen gebacken und heißen schwarztee aufgebrüht, kommst du ?
sie sah mich nicht an.   
“ hast du kümmel dabei ..oder was zum rauchen ? “  

nein –    aber was zum essen “ Scheiß weihnachten “ knurrte sie       

die glasfenster übersäät mit eissternchen hier im gewächshaus funkelten. 

Über ihr verpufften atemwolken.

Bitte komm , es ist eisig kalt heute nacht, du kannst nicht hier bleiben


Ihre fingernägel ritzen ein herz zwischen die eisblumen.
“ ich brauche stoff verdammt.


Sie drehte sich langsam um.   

ich suche mir einen freier . es klang drohend. sie ist 13 schoß es mir durch den kopf

 13..13..dreizehn


letztes jahr sah sie besser aus , letztes jahr war sie 12.
sie wird von monat zu monat schmaler und blasser.

“ Es ist warm dort und essen gibt es auch und einige bekannte von dir sind dort..“

ich wollte so nicht so gehen        

“ bitte komm , es sind noch andere da, du kannst dann immer noch abhauen..“

Sie fing plötzlich an zu heulen.           

“ Warum hast du nichts mitgebracht. “ Unter ihren großen schwarzen augen waren dunkle ringe ..warum ?
    
 scheiße..“ 

“ Blümchen ich warte auf dich dort. ,“ mit einer hand griff ich ihr
     
unter das kinn.sie sieht viel älter aus ..viel..stellte ich bestürzt fest.viel älter


“ bitte komm ich warte auf dich “ sie reagierte nicht.

ich drehte mich zur türe “ sehr kalt ist es hier “ und trat ins freie “ eisigkalt “ 

doch die nacht verschluckte es.  

ich höre noch ihr fluchen und der schrei : “ scheiß armenküche.“
  

sie wird nicht kommen. meine hände in der manteltasche ballen sich . ich spüre wie der papierzettel
     
verknautscht. nummer 18

die kälte läßt mich nicht weinen zum bahnhof noch
die unterführung hinten links nach der rolltreppe. zu nummer ..
 
manchmal möchte ich nicht mehr. Das ist die wahrheit…

 © Chr.v.M