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Sonntag, 29. August 2021

Waves of Time.

 Waves of Time.

 


 

 Ameisenwanderer

An deiner Rinde
geduldige
Ameisenwanderer

seht
die ewig Fleißigen
wie sie sich abmühen,

aufraffen
über die Holzfalten
hinter der Parkbank

auf der die Jugend lümmelt
vor dem Leben geflüchtet
in ihrer Zeit

der Mutlosigkeit.

 © Chr.v.M.

 


 


 

 

wo sie welken.

lass mich das raunen empfinden
nach der empörten entäuschung
von unfassbarem

trotzig kopfleer entschieden
über den hoffnungen flüchtender
bis die helden welken vor scham.

© Chr.v.M.

 


 


 

Fremde.

 
wo die schatten sich bewegten
hinter dem letzten blatttod
flackerte die hoffnung
zwischen überlebtem
unter freiem himmel
bruder wind trockne die tränen
dem krieg ferner doch flügellos
noch immer vertrauen
nur welche richtung
mutgegeiselt durch fremdes land.
 
© Chr.v.M.
 
 

 
 

Schwarz - Weiß

 
Wo der Glaube nach lässt,
zwischen dem Wechsel des Alten in Neues
– im Wir schaffen das-

und es genau dort nach Frauenangst riecht
die sich Löcher bohren
durch den Nachrichtensturm
 
Schießen schwarzweiß Gedanken
mit ballenden Fäusten splitterscharf
auf Trugschlüsse in vermeintlich Hoffnungsvolles

bis sich die Ketten der Angst lösen
in Menschlichkeit, Liebe, Verständnis
in den Herzen.
 
 Werden wir warten müssen
sagst du

und das Neue
wird wieder Alt.

Wir hatten DAS
schon mal.
 
© Chr.v.M.
 
 

 

NULLTEXT.

 
sich beugen können
das unfassbare begreifen lernen
sich öffnen für die not fremder
es war alles schon einmal da
 
völkerwanderung ins herz verstaubter großkotzbürger
schwarzdeutschland deine lieder sind nicht bunt
todgeredete dauerbeschallung leerer politiker
herzschwer das verständnis für nichts
 
menschlichkeit bekommt einen anderen namen
ängste vor dem zusammenbruch
wehrlos gefesselte seelenverbundenheit
hilflos von mensch zu mensch
 
und wer hat furcht ?
das ich – das wir ?
mit leeren händen, leerem herzen
leeren häusern, leeren augen
 
wer ist bruder
wer ist schwester
fragwürdiges
zum nulltext.
 
© Chr.v.M.
 
 
 

ignoranz

die größte eselei der menschheit in der neuzeit
unverständliches – gegenwärtiges
und alle denken nur an sich
dann ist an alle gedacht
denkt man
 
nur
 
der einzelne ist so verloren
in der masse der ignoranz.
 
 

 

 

tausend köpfige hydra

 
tausend köpfige hydra
ich wünsche mir raketensilos
und windumbrüche gegen eigene worte
sie haben sich wieder selbstständig gemacht
 
across national borders and in solo flight
ich habe meine buchstaben verschluckt
von der zukunft ohne frieden und heimat
sie haben sich über mich mundtod gelacht
 
almost silently 
صرخة
wer hat unser schwert in die wolken gehängt
damakoles, mit sonnenworten schatten werfend
um staubkörner zu zählen in spinnennetzen
wiege schwergewichtiges zwischen toten fliegenbeinen
 
im kühlen stahlblau der gesetzten kriegsweisen
um abzurüsten hinter gepanzerten stirnen
sie haben mich dann ausgeschaltet
ohne zu fragen nach der zukunft
 
nun schnitze ich friedenstauben
aus den tiefen der ebenen zum durchflug
über alle meere und seen, länder und grenzen
illusionslos bis zum absturz.
 
© Chr.v.M.
 
 
 

Schnurr-Tage


 

 

 Reisetier

Mein Kätzchen ist ein Reisetier
denk ich an Urlaub sitzt er vor der Tür
und ehrlich , er ist eine Wasserratte
läuft irgendwo Wasser, ja dann, oh Backe
er säuft aus dem Wasserhahn ganz ohne Scheu
und lässt sich Baden, sieht aus fast wie Neu.

Den Fußmarsch zur Bude durch strömenden Regen
war für ihn `nen Klacks und fast ein Segen
begossene Pudel sind sicher viel schöner
zum Schluß klaut er mir dann den halben Döner
wird danach noch gebadet und eingeschäumt
bin dann ich seine Maus, von der er jetzt träumt.

© Chr.v.M.

 


 

Mein Katzenwecker.

Mein Bett , das ist das seine
glaubt er und legt sich drauf,
er weckt mich morgens schnurrend
ganz dicht am Ohr, fast knurrend

wach bitte endlich auf !

Dann schleicht er um die Ecke
und setzt sich dann zu mir
er kennt die ganze Strecke
meine Beine gehören :

dem Katzengetier !

Dann rennt er durch sämtliche Zimmer
jagt seinen Gummiball
was dann kommt ist wie immer
ein Sprung Plus freier Fall.

Dann tönt`s ganz laut, „guten Morgen,
Heute ist Katzentag“, miaut wird ohne Sorgen
weil Katerchen es mag und zärtlich sieht er zu mir auf
in seinen Augen ganz ehrlich,

steht immer Liebe drauf.

© Chr.v.M.