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Donnerstag, 19. August 2021

Nachgedacht.

 

 


was für ein glück

das die giftbomben
andere trafen
das zeitungseilmeldungen
morgen verblichen sind

was für ein glück

das die gleichgültigkeit
kleine ohren hat
sie hörte sich das gewissen an
und bleibt taub

was für ein glück

im weiteren
das der zeitfinger
über alles wegstreicht
als gäbe es uns nicht.

was für ein glück….

 © Chr.v.M.



Ein FÜR im Begegnen

Genau Gegenüber
die ungenaue Gegenfrage
in der Gegenerklärung.

unter der Gegenrede
generell ein Gegensatz
zur Gegenseite.

zum Gegenmittel
den Gegenstoß
welch Gegenschlag !

darum Gegenwehr
mit DAGegenworten
die Gegenmaßnahmen :

ohne Gegenstimme
keine Gegenwirkung.
also immer Gegeneinander ?

in der Gegenklage
die Gegenforderung
ohne Gegendruck

nicht Gegeneinander
denn ohne Gegenangriffe
kein GEGNER.

 © Chr.v.M.


 

 


Ameisenwanderer.

 

An deiner Rinde
geduldige
Ameisenwanderer

seht
die ewig Fleißigen
wie sie sich abmühen,

aufraffen
über die Holzfalten
hinter der Parkbank

auf der die Jugend lümmelt
vor dem Leben geflüchtet
in ihrer Zeit

der Mutlosigkeit.

 © Chr.v.M.



Weiss auf Rot Flieger

Noch gähnen die Schattenwölfe
an den weißen Mauern
blutgetränkt in Grünblau.

Unter dem Rudel
hat die Hilfslosigkeit
einen Namen.

Stell ihm einen Fuß dem Tod,
oder krepiere zähnefletschend
am Arbeitswahn.

Menschenretter,
blasser Wanderer,
atemlose Seelenfänger.

Immer noch und wieder,
hilflos benommen
bis zum Morgen.

zwischen allen Sonderschichten
knickse ich,
der Pflicht ergeben

 rette weiter Menschenleben,
so genau so,
ist das eben…
© Chr.v.M.

++++++++

 


Durch die Vernunft fräsen sich Zweifel
im Zickzackmuster
auf Herzwände.

Selbst die Wortschatten gefroren.
Hinter den Buchstaben zittert Stille.
Einsamkeit bekommt einen neuen Namen.

© Chr.v.M.

 


 

Montag, 16. August 2021

meine Laufworte

 

 

meine Laufworte

 

 

eine Wortfindung zu einer wirklich ungewöhnlichen Schreibform,

atemlos alles klein geschrieben ohne Punkt und Komma,
mit offenen Augen auch Klitzekleinigkeiten sehen und sie beschreiben
mit dem Herzen.

 

 


jeden tag platzt der himmel füllt überlaufene wasserlachen schwimmen unzählige käferleichen ein kontinuierliches rutschen durch schneckenschlieren


darüber schwirren munter mückenschwärme 


hier lacht nur das erfahrene trotz allem altersklug zwischen den augen der dagebliebenen dorfbewohner    
© Chr.v.M.

 

 

 ein früher herbstmorgen


 

ein früher herbstmorgen müde noch im tagesahnen vor staunenden augenfenstern
bis ein rauschen über laubbaumwipfel fährt und der herbst mit goldenen fingern erste herbstschatten zaubert
auf purpurkronen zwischen aufgescheuchten äste wiegen sich junge birken standhaft in zartem grauweiß

nur das hell hinter den stämmen atmet schwach wie das schweigen und harren vor dem kommenden winter und dahinter wie ein spiegel liegt kühlblank der see mit der andächtigen morgenstille des beginnenden tages

dort klatscht ein trugbild ins wasser mit den himmelsbewegungen unsere sehnsucht gemalt auf wellen

© Chr.v.M.

 

 ღ

 


Rastplatzidylle

es beugt der wind mit sanfter hand die silbernen hälmchen erzittern und beben
unhörbar rinnt ein tautropfen verfängt sich im spinnnetz fällt hindurch und zerspringt

dicht daneben raschelt butterbrotpapier hörbar dort auf dem lkw rastplatz zwischen stullen kauende arbeitsmüde typen und die tachographenmesser tackern weiter

über allem im zickzackmuster zerfranste wolkenrändern auf der diesel angehauchten rastplatzidylle.

© Chr.v.M.

 ღ

 


 

 Donnergrollen


wenn sie rollschuhe fahren die engel das es grollt platzt der himmel in grau aus allen nähten prasselt das nass bildet blubbernde rinnsale auf aufgeweichten wiesenhängen dort schnappen regenwürmer nach luft dazwischen klemmen gelöste blätter über dem erdwall im vorwärtswunsch den berg hinunter verschluckt sich der gulli wegabwärts grell erleuchtet vom blitz wie getroffen verstummt die welt bis das klopfen aufhört und der nebel hochsteigt mit feuchten socken und sich in den weinenden bäumen verfängt


 



EinBLICKE


über zauselig verwunschene baumkronen fegt der wind mit vollen backen,  schlägt grüngestrichene fensterläden mit donnergetöse gegen hausputzwände und bringt sie zum nießen. regenwolken über meinem wunderland , ein vogel nippt an dem noch trockenrostigen regenbehälter und drüben zittert ängstlich das letzte übriggebliebene blütenblatt am wippenden zweig. der spätnachmittag begrüßt den erwachten abend durch meinen radiolautsprecher.
ansage für morgen : sonnig heiter.  mit einem dumpfen knall verdunkelt sich das erschrockene fenster . schnell nun die kleinkarierten gartenstuhlbezüge ins haus und die aufgeplusterte , empört wehende wäsche abnehmen , bevor der regen alles noch einmal wäscht. einen schönen sonnigen tag wünsche ich  

ღ 




verschwiegenene orte



feucht die warme luft im treibhaus durch das üppige blattgewirr der pflanzen fällt das licht dämmrig gold auf empfindliche rosenstöcke legt sich schweratmend auf verwelkte akazienblüten die sich hinter der morschen moosbank zu einer schneewittchenwand verdichtet hatten und dort hängen die letzten lilablauen mimosen wie fallende sternchen an den dienernden stengeln ewig sportlich biegsam nur hier schmiegt sich der hibiskus in zarten pastellcreme zwischen kamelien und samtiggrünem efeu in verschwenderischer fülle dicht an die feuchte glaswand bis zum sommer nur hier um die duftenden träume einzufangen es ist mein platz zum verweilen zum ruhen um gedanken zu fassen sich sammeln dürfen mein verschwiegener ort während draußen der wind an den bäumen reißt um die allersten noch zartgrünen blätter an das glasparadies zu kleben.






der Allerletzte 


frühlingstrunkener flor windgetrieben in tageswellen
blütengeschäumt auf starren fensterbänken bis zum nächsten reifenquitschenden stoß der sonntagsfahrer sonne haschend dem himmelblau hinterher

im vermischen von staubwolken kämpft der letzte maikäfer auf dem rücken  um das nicht greifbare überleben


 

Samstag, 14. August 2021

Shorty att gå

 Shorty att gå:

 

 


 

 

Einsicht

Deine Einsicht ist ein holpriger, langer Weg

danach rutschte er auf ihrer Glätte aus.

© Chr.v.M

Glätte

Dir den Tag umblättern, sagte er
damit ihre Nacht faltenlos bleibt.

 STILLE

 Höre gut zu, wenn ich schweige....


sagte er
und sie schlief neben ihn ein.

 © Chr.v.M

Neuanfang

*du bist nur ein Traum * sagte sie
und schlug seine Gefühlstüre zu.

© Chr.v.M.

 ღ

Empfindsamkeiten

“ zuckersüß „sagte er – 

während ihr sauer die gemeinsamen Erinnerungen einfielen…

© Chr.v.M.

 ღ

Eiseskälte

du solltest dich warm anziehen
und er erfror neben ihr
.

© Chr.v.M.


 

 ღ


Liebesschmaus.

Nachdem ihm der Kragen platzte
fand sie sein graues Haar in der Suppe.

© Chr.v.M.

 

 ღ

 

Oberflächlich

Sie wollte noch nicht an die Tiefe denken

die er so Oberflächlich auf ihre Worte legte.

© Chr.v.M. 

 

 

 

Honigsüß

sie schmierte ihm Honig um den Mund
da stach er zu
.

© Chr.v.M.

 

 

Mordsmässig.

Sie lehnte sich zu weit aus dem Fenster
er knallte es zu.

© Chr.v.M.

 

 

das Einzige.

als er ging war das Einzig was ihr noch blieb
sein Selbstvertrauen.

© Chr.v.M.

 

 

 

 

klammheimlich

Bevor ihr Herz kopfüber aus der Liebe flog
sammelte er klammheimlich ihre Gefühle ein.

© Chr.v.M.

 

 

 

 Nachts werden die Gedanken
neu gemischt, sagte er


tagsüber mischte sie unbemerkt
Ihre vor Seine. © Chr.v.M.

 

Lichtmomente


 

bonum meridianus.

 

im ohr der nacht

noch die bilder der träume

 

durch die uhr der zeit

in den neuen tag

 

mit offenen augen.© Chr.v.M.


 


Sonntagsklänge.


Wenn der Tag neu grau umfangen
neblig feucht aus Wäldern steigt
und die Sonne blass verhangen
gähnend noch am Himmel weilt
wenn der Glockenturm nicht sichtbar
dröhnend guten Morgen schreit

dann erwachen Mensch und Tier.

Lös ich dir dann Worte “ dichtbar „
nütze die Gelegenheit
um mit Freude zu gestalten
Stund um Stunde zu verwalten
Buntes in den Tag zu bringen
fangen Vögel an zu singen

farbig wird der Tag dann mir.

© Chr.v.M. 

 

 ღ
 


Am Wendepunkt des Sommers.
Hingezaubert alle Farben,
kunterbunt auf allen Baumkronen,


Im meisterlichen Einzug
du Herbst,
traumschön .


© Chr.v.M.

 


 

Rosa Blütenzeiten.

 

Ihr Duft rosa überlaufen

 Weckt Bienen bis sie Herzen drehen
  zärtlich den Blumenkindern
vor der Mauer

© Chr.v.M.

3 Zeilen - 28er Silbenzwerge.

 

 


es glühen mir Kastanienkerzen.

 Unter den samtgrünen Blättern
lädt mich die Parkbank zum Träumen ein
getupfte Schattenlichter weben Wünsche.

 

Hier glühen die Kerzen aufrecht
sie leuchten den Flug der Wolken aus
über der Kastanie brennt mir der Himmel.

 © Chr.v.M.

 

 

 


 

 ღ

 

 



Seelenbereinigung.

 

Hinter den Klostermauern

steigt der Glaube im Gebet

fröhlich himmelwärts,

 

Hoffnungsvoll.

© Chr.v.M.

 


 

 


 

Corona

Abstand halten
Einmalhandschuhe und Maske
Unterwegs immer sicher dabei
Benutzerfreundlich.

© Chr.v.M.