verschwiegenene orte
feucht die warme luft im treibhaus durch das üppige blattgewirr der pflanzen fällt das licht dämmrig gold auf empfindliche rosenstöcke
legt sich schweratmend auf verwelkte akazienblüten die sich hinter der morschen moosbank zu einer schneewittchenwand verdichtet hatten und dort hängen die letzten lilablauen mimosen wie fallende sternchen an den dienernden stengeln ewig sportlich biegsam
nur hier schmiegt sich der hibiskus in zarten pastellcreme zwischen kamelien und samtiggrünem efeu in verschwenderischer fülle dicht an die feuchte glaswand bis zum nächsten sommer nur hier um die duftenden träume wieder einzufangen
es ist mein platz zum verweilen zum ruhen um gedanken zu fassen sich sammeln dürfen mein verschwiegener ort
während draußen der wind an den bäumen reißt um die allerletzten bunten blätter an das glasparadies zu kleben
© Chr.v.M.
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