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Montag, 30. August 2021

Schnurr Tage

 


Mein Kätzchen ist ein Schätzchen.

Wer gibt hier Laut?
Wer ruft miaut?
Wer sitzt gemütlich auf meinem Schoße
Wer will das ich ihn zärtlich kose?

Wer legt sich nachts ganz sacht zu mir
wenn ich zu Bette geh und schnurrt “ Wir“
Wer weckt mich morgens leise, dann doch mit Dringlichkeit
wer fragt auf diese Weise: Hast du jetzt endlich Zeit ?

Mein kleiner Kater ist es, den ich Euch Hier beschrieb
und seht da vorne sitzt er , ich hab `ihn so sehr lieb.

© Chr.v.M.

 

 


Er ist so drollig...

Mein Katerchen, wie ist er drollig
so seidig wollig, rund und mollig
Doch hat er Tatzen die auch kratzen
er will nur tollen, durch´s Zimmer rollen.

Wie ist er niedlich wenn er friedlich
gemütlich auf dem Schoß mir sitzt
und seine Krällchen , mein weißes Bällchen
mit einem Sätzchen,  in`s Sofa ritzt.

© Chr.v.M.

 


 

der Fliegenfänger.

Wie sieht es doch possierlich aus,
wenn er Fliegen fängt statt Mäuse
dann wirbelt er durchs ganze Haus.


Dann  tanzen Pfötchen in der Luft
so lang bis mein Kätzchen ruft:
„Komm hol `die Fliegenklatsche raus „.


Denn wer sie fängt der ist  Sieger.

Mein weißer Tiger, du und ich
wir beide  sind dann Krieger.

Ach, mein Katerchen mein Lieber,
ist viel Schneller,  ist viel flinker, 
ist ein Sieger, ist mein Tiger.

© Chr.v.M.

 

 

Sonntag, 29. August 2021

Waves of Time.

 Waves of Time.

 


 

 Ameisenwanderer

An deiner Rinde
geduldige
Ameisenwanderer

seht
die ewig Fleißigen
wie sie sich abmühen,

aufraffen
über die Holzfalten
hinter der Parkbank

auf der die Jugend lümmelt
vor dem Leben geflüchtet
in ihrer Zeit

der Mutlosigkeit.

 © Chr.v.M.

 


 


 

 

wo sie welken.

lass mich das raunen empfinden
nach der empörten entäuschung
von unfassbarem

trotzig kopfleer entschieden
über den hoffnungen flüchtender
bis die helden welken vor scham.

© Chr.v.M.

 


 


 

Fremde.

 
wo die schatten sich bewegten
hinter dem letzten blatttod
flackerte die hoffnung
zwischen überlebtem
unter freiem himmel
bruder wind trockne die tränen
dem krieg ferner doch flügellos
noch immer vertrauen
nur welche richtung
mutgegeiselt durch fremdes land.
 
© Chr.v.M.
 
 

 
 

Schwarz - Weiß

 
Wo der Glaube nach lässt,
zwischen dem Wechsel des Alten in Neues
– im Wir schaffen das-

und es genau dort nach Frauenangst riecht
die sich Löcher bohren
durch den Nachrichtensturm
 
Schießen schwarzweiß Gedanken
mit ballenden Fäusten splitterscharf
auf Trugschlüsse in vermeintlich Hoffnungsvolles

bis sich die Ketten der Angst lösen
in Menschlichkeit, Liebe, Verständnis
in den Herzen.
 
 Werden wir warten müssen
sagst du

und das Neue
wird wieder Alt.

Wir hatten DAS
schon mal.
 
© Chr.v.M.
 
 

 

NULLTEXT.

 
sich beugen können
das unfassbare begreifen lernen
sich öffnen für die not fremder
es war alles schon einmal da
 
völkerwanderung ins herz verstaubter großkotzbürger
schwarzdeutschland deine lieder sind nicht bunt
todgeredete dauerbeschallung leerer politiker
herzschwer das verständnis für nichts
 
menschlichkeit bekommt einen anderen namen
ängste vor dem zusammenbruch
wehrlos gefesselte seelenverbundenheit
hilflos von mensch zu mensch
 
und wer hat furcht ?
das ich – das wir ?
mit leeren händen, leerem herzen
leeren häusern, leeren augen
 
wer ist bruder
wer ist schwester
fragwürdiges
zum nulltext.
 
© Chr.v.M.
 
 
 

ignoranz

die größte eselei der menschheit in der neuzeit
unverständliches – gegenwärtiges
und alle denken nur an sich
dann ist an alle gedacht
denkt man
 
nur
 
der einzelne ist so verloren
in der masse der ignoranz.
 
 

 

 

tausend köpfige hydra

 
tausend köpfige hydra
ich wünsche mir raketensilos
und windumbrüche gegen eigene worte
sie haben sich wieder selbstständig gemacht
 
across national borders and in solo flight
ich habe meine buchstaben verschluckt
von der zukunft ohne frieden und heimat
sie haben sich über mich mundtod gelacht
 
almost silently 
صرخة
wer hat unser schwert in die wolken gehängt
damakoles, mit sonnenworten schatten werfend
um staubkörner zu zählen in spinnennetzen
wiege schwergewichtiges zwischen toten fliegenbeinen
 
im kühlen stahlblau der gesetzten kriegsweisen
um abzurüsten hinter gepanzerten stirnen
sie haben mich dann ausgeschaltet
ohne zu fragen nach der zukunft
 
nun schnitze ich friedenstauben
aus den tiefen der ebenen zum durchflug
über alle meere und seen, länder und grenzen
illusionslos bis zum absturz.
 
© Chr.v.M.
 
 
 

Schnurr-Tage


 

 

 Reisetier

Mein Kätzchen ist ein Reisetier
denk ich an Urlaub sitzt er vor der Tür
und ehrlich , er ist eine Wasserratte
läuft irgendwo Wasser, ja dann, oh Backe
er säuft aus dem Wasserhahn ganz ohne Scheu
und lässt sich Baden, sieht aus fast wie Neu.

Den Fußmarsch zur Bude durch strömenden Regen
war für ihn `nen Klacks und fast ein Segen
begossene Pudel sind sicher viel schöner
zum Schluß klaut er mir dann den halben Döner
wird danach noch gebadet und eingeschäumt
bin dann ich seine Maus, von der er jetzt träumt.

© Chr.v.M.

 


 

Mein Katzenwecker.

Mein Bett , das ist das seine
glaubt er und legt sich drauf,
er weckt mich morgens schnurrend
ganz dicht am Ohr, fast knurrend

wach bitte endlich auf !

Dann schleicht er um die Ecke
und setzt sich dann zu mir
er kennt die ganze Strecke
meine Beine gehören :

dem Katzengetier !

Dann rennt er durch sämtliche Zimmer
jagt seinen Gummiball
was dann kommt ist wie immer
ein Sprung Plus freier Fall.

Dann tönt`s ganz laut, „guten Morgen,
Heute ist Katzentag“, miaut wird ohne Sorgen
weil Katerchen es mag und zärtlich sieht er zu mir auf
in seinen Augen ganz ehrlich,

steht immer Liebe drauf.

© Chr.v.M.

Mittwoch, 25. August 2021

Herbst - Zeit

 

 

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Müde, zwischen grauen Herbsttagen.

Das Blau aus den Wolken gewaschen,
der Wiese das Grün geraubt.
Die Blätter vom Baum, verlassen,
dann Staub über Dächer gerollt.

© Chr.v.M.

 


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 Herbstfeucht.


warm der regen
ein leises ächzen in den zweigen
und stöhnen in den büschen
der wind weint unaufhörlich.

er sprüht wie durch ein sieb
hauchzart auf dünne blätter
bewege die lippen schmollend
die tropfen werden größer

sie klatschen fröstelnd auf
naßschmale grünstreifen
werfen sich klopfend
auf bank und weg

rinnsale klein
die durch sandalen laufen


lächelndes herbstweinen
auf buntwippenden regenschirmen

und darunter strahlend
fröhliche  gesichter.

© Chr.v.M.

 

 

 

 


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mein Fenster

silberblanke große Augen
blickdichte Geranienwimpern
für einen herbstlichen Ausblick.

© Chr.v.M.

 

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HERBST

 


 

An manchen Tagen....

An manchen Tagen grau wie diesen
weht Wind mir alle Blätter bunt
Petrus muß alle Blumen gießen
Septemberwetter
nicht`s läuft rund

Auf Sonnenschein muß ich verzichten
Herbsttage sind dann weitaus besser
das Unkraut sprießt in meinem Garten,
die Arbeit dort – kann nun noch warten
Oktober wird`s dann besser richten.

Bald flüstert mir das Laub Geschichten
von Schmetterlingen, Bienen, Käfern
von Früchten süß und prall und Schäfer
die ihre Herden landein trieben
an manchen Tagen so wie diesen.

Drum klag ich nicht genieß das Wetter
und was nicht Rund läuft mach` ich Grade
dann scheint der Tag mir auch bald netter
schieb weit weg dieses Wörtchen SCHADE
denn Regen kann Frau auch genießen

sie
braucht
nicht mehr
den Garten
gießen ….

© Chr.v.M.

 

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 Blätter
sanftes sinken
bunt bläst Wind
Herbstküsse auf das Land

Zauberzeit.

© Chr.v.M.

meine  Elfchen

 

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Septemberwunder.


Kleine Wunder unter Ästen.
Das erste erwachte Bunt winkt uns.
Unerwartet herbstlich zwischen Himmelblau.

© Chr.v.M.
 

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Herbsttanz.

 
Kunterbunt die Bätterwelt
Nichts, was sie noch oben hält.
 
Schon tanzt ein Blatt vom Baum
und kreist im Schwebetraum.

Entzückt vom Wind verdreht
 raschelnd dann,  schnell verweht …
.
© Chr.v.M.
 
 
 

 

 Herbstfarben

 

Sacht tastet ein Sonnenfinger,
streichelt sanft herbstbunte Baumkronen.
Ein Hauch von Wehmut knistert in den Blättern. 

 © Chr.v.M.

 


 
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Alle Fenster weit geöffnet.
Einfangen den letzten Sonnenstrahl.
Aufbewahren, für kalte Wintertage.

  © Chr.v.M.

 

 
++++


 

Windmomente

Unter freiem himmel bläst der wind
die ziehenden wolkentage
weit ins aus.

© Chr.v.M.
 
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Lichtzauber

ein Tagesstaunen
die Disteln zaubern
Sternenlicht strahlend im Regentropfen

Morgenfrisch.

© Chr.v.M.

 


 

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Herbsttage.

Über zauselig verwunschene baumkronen fegt der alte wind mit vollen backen, schlägt grüngestrichene fensterläden mit donnergetöse gegen hausputzwände und bringt sie zum nießen.

regenwolken über meinem wunderland , ein vogel nippt an dem noch trochenrostigen regenbehälter und drüben zittert ängstlich das letzte übriggebliebene blatt am wippenden zweig.

der spätnachmittag begrüßt den neuen abend durch meinen radiolautsprecher. ansage für morgen : sonnig und heiter. mit einem dumpfen knall verdunkelt sich das erschrockene fenster ..

schnell nun die kleinkarierten gartenstuhlbezüge ins haus und die aufgeplusterte , empört wehende wäsche abnehmen ,

bevor der regen alles noch einmal wäscht. 

© Chr.v.M.


++++++++++++
 
 

 
 
Wind exponiert über den Flusslauf
Wolkenschiffe kunstvoll im Gleiten.
Gefleckt nur die Flanken vom letzten Regen.

© Chr.v.M.

+++++++++++++



Herbstdunkel

das blätterkleid nun abgeschüttelt
so steht er nun selbstverloren
winterstill

© Chr.v.M.

mein 9chen

 
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Herbstende

der garten schattenhaft vergittert
das gras braun verwittert
herbstende

© Chr.v.M.

 mein 9chen

 


 

 

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Morgengrüße.

Wenn morgens um drei der sturm einzug hält und wütend sich unter dachziegeln legt , sie kippt und donnernd auf die strasse wirft, der regen gußartig aus dem himmel bricht sich wie ein fluß über strassen breitet die mülleimer mit aufgerissenen grauen mäulern leer blökken und an der hauswand nassverklebt die dürren blätter der birke pappen dann haben wir oktober.

Der baum stöhnt vor schmerz ein abgerissener ast noch schwer tragend ragt aus der durchweichten matschigen erde. versteut liegen äpfel wie billiardkugeln nach dem spiel. mit blaulicht rasen feuerwehr an müllbergen vorbei die der beissende wind verstreut hat. keller auspumpen morgens um 7 . ich mache mich auf die suche…

wo ist der goldene oktober geblieben ? nachdenklich ich © Chr.v.M.

 


 

Schnurrtage !

 Schnurrtage !

 

 


Mein Kätzchen spielt und jagt durch´s Zimmer
rollt Wolle auf, dreht im Parkur
und hängt dann Selber in der Schnur.

Fängt Fliegen, nur die sind dann immer
viel schneller als er und ein Staunen
wenn ich verblüfft dann kann nur raunen:

Samttiger, Schnurrbär, Steicheltier
komm Schätzchen komm,
komm doch zu mir.
© Chr.v.M. 

 

 


 


 

 

Dienstag, 24. August 2021

Schnurrtage.









Hier findest du nur Katzenreime,
für große Leser und für Kleine,
wer Schmusetiger auch gern hat,
der liest hier öfter bei :


Schnurrtage !



Wilhelm Busch hatte etwas wundervolles geschrieben :


“ Wie wohl ist dem, der dann und wann
sich etwas Schönes Dichten kann! „

Dieser Satz aus Balduin Blählamm-
der verhinderte Dichter inspirierte mich,

es doch selbst einmal zu versuchen
um zu Backen mir `nen Kuchen

aus lauter Worten die sich Reimen
und die Geschichte hier zu leimen

von meinem Kätzchen meinem Kleinen
die Reime sind vielleicht zum Weinen

Vielleicht zum Lachen , wer weiß das schon
bin ja kein echter Musensohn

Es sind Augenblicke unsrer Wonne
wem`s nicht gefällt … wirft`s in die Tonne ! 


© Chr.v.M.




Mein Kätzchen ist ein Streicheltier
Samttiger , Schnurrbär und zu mir 


auf leisen Pfoten mein bester Freund,
der unsere Tage mit Liebe säumt.
© Chr.v.M.

 

 


Mein Schlauberger.

Mein Kätzchen ist ein Katzenmann
er zeigt mir täglich was er kann

mal schnurrt er laut , dann wieder leise
mein Katerchen ist wirklich weise

Mit einem Blick zum Herzerweichen
kann er bei mir alles erreichen.
© Chr.v.M.

 ღ

 

Donnerstag, 19. August 2021

Nachgedacht.

 

 


was für ein glück

das die giftbomben
andere trafen
das zeitungseilmeldungen
morgen verblichen sind

was für ein glück

das die gleichgültigkeit
kleine ohren hat
sie hörte sich das gewissen an
und bleibt taub

was für ein glück

im weiteren
das der zeitfinger
über alles wegstreicht
als gäbe es uns nicht.

was für ein glück….

 © Chr.v.M.



Ein FÜR im Begegnen

Genau Gegenüber
die ungenaue Gegenfrage
in der Gegenerklärung.

unter der Gegenrede
generell ein Gegensatz
zur Gegenseite.

zum Gegenmittel
den Gegenstoß
welch Gegenschlag !

darum Gegenwehr
mit DAGegenworten
die Gegenmaßnahmen :

ohne Gegenstimme
keine Gegenwirkung.
also immer Gegeneinander ?

in der Gegenklage
die Gegenforderung
ohne Gegendruck

nicht Gegeneinander
denn ohne Gegenangriffe
kein GEGNER.

 © Chr.v.M.


 

 


Ameisenwanderer.

 

An deiner Rinde
geduldige
Ameisenwanderer

seht
die ewig Fleißigen
wie sie sich abmühen,

aufraffen
über die Holzfalten
hinter der Parkbank

auf der die Jugend lümmelt
vor dem Leben geflüchtet
in ihrer Zeit

der Mutlosigkeit.

 © Chr.v.M.



Weiss auf Rot Flieger

Noch gähnen die Schattenwölfe
an den weißen Mauern
blutgetränkt in Grünblau.

Unter dem Rudel
hat die Hilfslosigkeit
einen Namen.

Stell ihm einen Fuß dem Tod,
oder krepiere zähnefletschend
am Arbeitswahn.

Menschenretter,
blasser Wanderer,
atemlose Seelenfänger.

Immer noch und wieder,
hilflos benommen
bis zum Morgen.

zwischen allen Sonderschichten
knickse ich,
der Pflicht ergeben

 rette weiter Menschenleben,
so genau so,
ist das eben…
© Chr.v.M.

++++++++

 


Durch die Vernunft fräsen sich Zweifel
im Zickzackmuster
auf Herzwände.

Selbst die Wortschatten gefroren.
Hinter den Buchstaben zittert Stille.
Einsamkeit bekommt einen neuen Namen.

© Chr.v.M.

 


 

Montag, 16. August 2021

meine Laufworte

 

 

meine Laufworte

 

 

eine Wortfindung zu einer wirklich ungewöhnlichen Schreibform,

atemlos alles klein geschrieben ohne Punkt und Komma,
mit offenen Augen auch Klitzekleinigkeiten sehen und sie beschreiben
mit dem Herzen.

 

 


jeden tag platzt der himmel füllt überlaufene wasserlachen schwimmen unzählige käferleichen ein kontinuierliches rutschen durch schneckenschlieren


darüber schwirren munter mückenschwärme 


hier lacht nur das erfahrene trotz allem altersklug zwischen den augen der dagebliebenen dorfbewohner    
© Chr.v.M.

 

 

 ein früher herbstmorgen


 

ein früher herbstmorgen müde noch im tagesahnen vor staunenden augenfenstern
bis ein rauschen über laubbaumwipfel fährt und der herbst mit goldenen fingern erste herbstschatten zaubert
auf purpurkronen zwischen aufgescheuchten äste wiegen sich junge birken standhaft in zartem grauweiß

nur das hell hinter den stämmen atmet schwach wie das schweigen und harren vor dem kommenden winter und dahinter wie ein spiegel liegt kühlblank der see mit der andächtigen morgenstille des beginnenden tages

dort klatscht ein trugbild ins wasser mit den himmelsbewegungen unsere sehnsucht gemalt auf wellen

© Chr.v.M.

 

 ღ

 


Rastplatzidylle

es beugt der wind mit sanfter hand die silbernen hälmchen erzittern und beben
unhörbar rinnt ein tautropfen verfängt sich im spinnnetz fällt hindurch und zerspringt

dicht daneben raschelt butterbrotpapier hörbar dort auf dem lkw rastplatz zwischen stullen kauende arbeitsmüde typen und die tachographenmesser tackern weiter

über allem im zickzackmuster zerfranste wolkenrändern auf der diesel angehauchten rastplatzidylle.

© Chr.v.M.

 ღ

 


 

 Donnergrollen


wenn sie rollschuhe fahren die engel das es grollt platzt der himmel in grau aus allen nähten prasselt das nass bildet blubbernde rinnsale auf aufgeweichten wiesenhängen dort schnappen regenwürmer nach luft dazwischen klemmen gelöste blätter über dem erdwall im vorwärtswunsch den berg hinunter verschluckt sich der gulli wegabwärts grell erleuchtet vom blitz wie getroffen verstummt die welt bis das klopfen aufhört und der nebel hochsteigt mit feuchten socken und sich in den weinenden bäumen verfängt


 



EinBLICKE


über zauselig verwunschene baumkronen fegt der wind mit vollen backen,  schlägt grüngestrichene fensterläden mit donnergetöse gegen hausputzwände und bringt sie zum nießen. regenwolken über meinem wunderland , ein vogel nippt an dem noch trockenrostigen regenbehälter und drüben zittert ängstlich das letzte übriggebliebene blütenblatt am wippenden zweig. der spätnachmittag begrüßt den erwachten abend durch meinen radiolautsprecher.
ansage für morgen : sonnig heiter.  mit einem dumpfen knall verdunkelt sich das erschrockene fenster . schnell nun die kleinkarierten gartenstuhlbezüge ins haus und die aufgeplusterte , empört wehende wäsche abnehmen , bevor der regen alles noch einmal wäscht. einen schönen sonnigen tag wünsche ich  

ღ 




verschwiegenene orte



feucht die warme luft im treibhaus durch das üppige blattgewirr der pflanzen fällt das licht dämmrig gold auf empfindliche rosenstöcke legt sich schweratmend auf verwelkte akazienblüten die sich hinter der morschen moosbank zu einer schneewittchenwand verdichtet hatten und dort hängen die letzten lilablauen mimosen wie fallende sternchen an den dienernden stengeln ewig sportlich biegsam nur hier schmiegt sich der hibiskus in zarten pastellcreme zwischen kamelien und samtiggrünem efeu in verschwenderischer fülle dicht an die feuchte glaswand bis zum sommer nur hier um die duftenden träume einzufangen es ist mein platz zum verweilen zum ruhen um gedanken zu fassen sich sammeln dürfen mein verschwiegener ort während draußen der wind an den bäumen reißt um die allersten noch zartgrünen blätter an das glasparadies zu kleben.






der Allerletzte 


frühlingstrunkener flor windgetrieben in tageswellen
blütengeschäumt auf starren fensterbänken bis zum nächsten reifenquitschenden stoß der sonntagsfahrer sonne haschend dem himmelblau hinterher

im vermischen von staubwolken kämpft der letzte maikäfer auf dem rücken  um das nicht greifbare überleben