Schwarzer Schnee
schwarzer Schnee
die luft wellt sich durch fensterritzen
hier ist der tag wie die nacht.
die bäume haben ihren halt verloren
unter den fingernägeln der männer hängt schwarz
wie am hemdkragen der staub.
die nachtgesichter sind auch bei tageslicht im schatten.
hier perlt der schweiß auf stirn und an den rücken
der männer klammert sich die last der arbeit, krallt spuren
hustend in die haut.
hier ist beginn – anfang und ende und jeder weiß es.
jeder ist dankbar. sie warten auf eine tüte existenz
mit scheinen zum ende vom monat erwartungsvoll
zum monatsanfang – hoffnungsland. wieder arbeit.
hier fährt mit blaulicht der krankenwagen ein – im hintergrund
verkuppeln sich wägen. die rostigen boller trommeln bei der berührung :
willkommen arbeit.
die nacht ist schwarz der morgen sinkt grau in seine arme.
mir ist kalt.
auf der liege wird blümchen kreideweiß in den transporter geschoben.
das blaulicht wirkt wie himmel auf ihrem gesicht. ich drücke ihr die finger
sacht, – wir bekommen das hin. sie lächelt ,
die türen knallen zu .
einer der rotweißen herren reicht mir ein blatt papier. klinik sound so
anschrift und die aufforderung, was ich noch in das krankenhaus bringen sollte.
danke. weg sind sie.
unter meinen stiefeln knirscht der schnee.
ich höre kohlengeschippe , auf den verladegleisen
schuften um 4 uhr morgens
hilfsarbeiter.
hilfsarbeiter.
mir fällt auf das der schnee schwarz ist
– hier –
aber eben nur hier. © Chr.v.M.
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