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Donnerstag, 16. September 2021

der Reibeisenritter

 Unbemerkt ins Glück.

 

Natürlich hatte er nicht die ganze Nacht dort auf dem Hocker gesessen, er sah sich vorher um. Überall Ordner, Bücher Bücher und nochmals Bücher in den Regalen. Alle schön gestapelt und aufgestellt nach Inhalt , Lexikons, Duden, Romane rotgold gebunden , Krimis in Taschenbuchausgabe und Kinderbücher. Hier zog er sich die Märchen heraus, welch grausige furchterregenden Geschichten.  Ein wenig weiter, Legenden und Bücher mit alten Sagen und dann lachte er, das es in seiner Rüstung nur so schepperte, die hatten ja von ihm geschrieben . Naja fast , aber die gezeichneten Bilder von den stolzen Rittern auf ihren schnellen  Pferden  und die Schlösser mit den hohen Türen ,  ja, daran erinnerte er sich.

Und so saß er und las , bis ihm die Augen zu fielen und träumte von dem schönen Burgfräulein . Auch von den Kämpfen mit Schild und Schwert  und dem Festessen im Saal der prächtigen Burg.

Inzwischen war der Tag angebrochen. Die Vögel zwitscherten einen Morgengruß. Noch müde Autofahrer rasten zur Arbeit. Vor dem großen Schaufenster liefen die ersten Schulkinder mit ihrer Schultasche Richtung Schule. Gegenüber wurde die Mülltonne, nicht eben leise, auf den Gehweg geschoben. Immer noch schlief der Reibeisenritter und bekam von alle dem nichts mit. 

So ganz langsam füllte sich vor dem Haus der Parkplatz und die Angestellten des Büros , betraten  ohne sich groß umzusehen den Buchladen. Die Türe hatten sie sperrangelweit offen gelassen.  Frische Luft zwischen den alten Büchern und Ordnern frische Morgenluft und das Fenster gekippt damit Durchzug entstand. Na und dann war er hellwach. 

Er sah sich um. Noch Niemand hatte ihn entdeckt. Die Köpfe der Mitarbeiter  steckten hinter den Regalen oder an den Schreibtischen . Verdeckt von großen Bildschirm der vielen Pc`s die hier herumstanden. Dann kam das Müllauto laut lärmend um die Mülltonnen zu entleeren . 
Da machte er einen Satz . 

” Raus hier so schnell wie möglich , bevor sie mich entdecken ” dachte er. 


Seine Rüstung klapperte , doch keiner der Herrschaften hier , hatte ihn gehört  , denn das Geräusch des Müllwagens war zu laut. Er sprang vom Hocker und war in Windeseile unbemerkt, durch die offenen Tür gerannt .

 

 


Jetzt wirst du dich Fragen  ” ob er keine Angst hatte , so plötzlich draußen in einer fremden Welt
Oh doch, er war sehr erschrocken, zumindest im ersten Moment ” . 

Das helle Sonnenlicht , viel heller als in dem neonbeleuchteten Büro mit den Vorhängen , die immer zugezogen wurden um die Bücher zu schützen und die Bildschirme der Pc. Er bekam einen gehörigen Schreck und versteckte sich mit einem großen Sprung erst einmal hinter einem Oleanderkübel und überlegte in welche Richtung er denn laufen sollte. 

 
Darüber hatte er sich bis jetzt noch gar keine Gedanken gemacht. Die Kinder liefen immer rechts am Fenster vorbei, ja,  in diese Richtung . 

 
Er rappelte sich auf, im Büro war die Türe wieder zugefallen von dort mußte er nichts mehr befürchten. Niemand hatte entdeckt das er weg war . 

Er atmete tief durch ……. los .

© Chr.v.M.

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